Editorial im April 2024

pfr oblinger

Liebe Leser,

 

Wenn wir uns als Christen am Wort und der Haltung Jesu ausrichten wollen, sind wir in dieser Gesellschaft eine kleine Minderheit. Dem sollten wir Rechnung tragen. Sind wir auf diese Situation vorbereitet?

 

Weltliches Denken und Anpassung an die Trends sind auch in die Kirche eingedrungen. Das haben wir beim dreijährigen Synodalen Prozess erlebt. Das ist auch der Fall, wenn die 2000jährige Lehre der Kirche, wonach „homosexuelle Handlungen in sich nicht in Ordnung und in keinem Fall zu billigen sind“ (KKK 2357) nicht mehr gelten. Homosexuelle Paare dürfen jetzt, aus „pastoralen Gründen“ gesegnet werden.

 

Sollten wir deswegen die katholische Kirche verlassen? Keineswegs! Denn die Bestandsgarantie Jesu „die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen“ (Mt. 16,18) gilt nur dieser Kirche.

 

Christof Gaspari erinnert uns in „Vision 2000“ 1/2024 an das Wort des Apostels Paulus „wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs“ (Eph. 6,13). Die Existenz Satans, biblisch gut belegt – Jesus spricht wiederholt von ihm – wird heute, auch innerkirchlich, infrage gestellt.

 

Die Leugner seiner Existenz können zwar das satanische Wirken in der Welt (Auschwitz, Gulags, etc.) nicht einsichtig erklären, aber der Satan bleibt tabuisiert. Ebenso geschieht dies mit Gott auch wenn die Mächtigen dieser Welt ans Ende ihres Machertums stoßen.

 

Paulus nennt uns die wirkungsvolle Gegenwehr gegen die finsteren Mächte: „Hört nicht auf zu beten und zu flehen. Betet jederzeit im Geist …“ (Eph. 16,15).

 

In der Welt, in der wir noch frei reden können, haben wir die zusätzliche Möglichkeit für den geistigen Kampf, der uns aufgetragen ist. Überall, wo die Sprache für das Böse, z.B. mit „mehr Freiheit oder Barmherzigkeit“, manipuliert wird, können wir dem entgegentreten. Das geschieht z.B. in Gruppen, die sich für Ungeborene, Alte und Kranke einsetzen. Sie sind eine Minderheit in dieser Gesellschaft. Aber sie wird wahrgenommen, auch wenn die meisten Medien sie totschweigen. Die Stimmen gegen Fehlentwicklungen der Gesellschaft, z.B. die Leugnung der Zweigeschlechtlichkeit von Mann und Frau, werden von Christen erwartet.

 

Für die christliche Minderheit bleibt wichtig, dass sie sich im Glauben bestärkt. Sie kann Kraft, Bestärkung und Freude aus dem Osterglauben schöpfen. Denn Christus ist von den Toten erstanden und bei uns bis zum Ende der Welt!

 

Mit den besten Grüßen aus Kaufering

Ihr Hubert Gindert

und das Redaktionsteam

 

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